Unsere Streitschlichter 2012/ 2013
Unsere Streitschlichter 2012/ 2013

Streitschlichterausbildung in der Theodor-Fontane-GS

Wenn zwei sich streiten,…hilft ein Dritter!

Streit und Konflikte gehören zum Alltag, auch in der Schule und auf dem Schulhof. Es ist nur die Frage, wie man damit umgeht. Die Idee, dass Schülerinnen und Schüler in Konfliktfällen vermitteln sollen, kommt ursprünglich aus den USA, hat sich inzwischen aber auch an vielen deutschen Schulen bewährt. Streitschlichtung kann dazu beitragen, das soziale Klima in der Schule zu verbessern.
Streitschlichter vermitteln in Konflikten zwischen Mitschülern mit dem Ziel, eine für beide Seiten akzeptable Konfliktlösung zu finden. Mit Schuljahresbeginn 2012/2013 konnten insgesamt 38 SchülerInnen der 4.; 5. und 6. Klassen der Theodor – Fontane - GS an der Streitschlichterausbildung teilnehmen.

Die zukünftigen Streitschlichter wurden von den Mediatorinnen, Frau Schnalke, Schulsozialarbeiterin der Theodor – Fontane - GS des VHS Bildungswerkes GmbH und Frau Schulz, Mitarbeiterin der Freizeitstätte „Wildo 19“, ebenfalls Mitarbeiterin des VHS Bildungswerkes GmbH, ausgebildet.

Das Hauptziel in der Streitschlichterausbildung ist es, den Schülerinnen und Schülern Gesprächstechniken sowie die Fähigkeit zur Gesprächsstrukturierung zu vermitteln, das heißt u.a.:

  • ein Gespräch zu moderieren
  • aufmerksam zuzuhören und das Gesagte zusammenzufassen
  • beide Seiten gleich zu behandeln (Neutralität)
  • für sprachliche Fairness zu sorgen (Beleidigungen zu unterbinden)
  • Methoden der Gesprächsvertiefung kennen zu lernen (Konflikterhellung)
  • Streitschlichterinnen und Streitschlichter lernen wichtige soziale Kompetenzen wie z. B. Toleranz gegenüber Andersdenkenden und einen konstruktiven Umgang mit Konflikten. Hier lernten sie, wie sie Mitschülern helfen können, ihren Streit zu schlichten. Um einen Streit zu schlichten, ist das genaue Zuhören wichtig, deshalb gehörten Höflichkeitsregeln und das aktive Zuhören zum Programm. Wie fühlt man sich bei einem Streit? Worauf muss ein Streitschlichter achten? Wie führt der Schlichter das Gespräch? Das waren Fragestellungen während der Ausbildung. Aber auch die Gemeinschaft in der Gruppe wurde gestärkt.

Frau Schnalke und Frau Schulz gestalteten die Schulung interessant, spannend und abwechslungsreich, durch verschiedene Rollenspiele, vielseitige Konzentrationsübungen und Gruppenspiele.

Wir SchülerInnen können uns jetzt selber besser einschätzen. Ebenso lernten wir kennen, wie man mit verschiedenen Situationen und dabei entstehenden Gefühlen umgehen kann. Wir SchülerInnen konnten unterscheiden lernen, was ist spielerisches Verhalten und wo beginnt der Streit. Durch Übungen konnten wir bei uns selbst erkennen lernen, wo hört der Spaß auf und wo fängt Streit an.

Das Anliegen für uns als Streitschlichter, Mediatoren und Lehrern ist es, ein angstfreies Klassen- und Schulklima, das von gegenseitiger Wertschätzung und Akzeptanz geprägt ist, zu schaffen.

Zum Ende der Streitschlichterschulung musste jeder Schüler eine Prüfung ablegen. Im Anschluss daran erhielt jeder eine Teilnahmeurkunde.Nach der bestandenen Prüfung arbeiten die SchülerInnen weitestgehend selbständig in den großen Pausen und nach Absprachen auf dem Schulhof als Streitschlichter, um Probleme friedlich lösen zu können. Die Streitschlichter sind erkennbar an einem Namensschild mit Schlüsselband und ihrem darauf eingetragenen Namen. Es ist vorgesehen, dass sie später zusätzlich einheitliche T-Shirts erhalten.

Das Gespräch wird vertraulich behandelt, d.h. weder die Streitschlichter noch die Konfliktparteien dürfen das, was bei der Streitschlichtung besprochen wurde, anderen Personen berichten. Eine Grundannahme der Vermittlung bzw. Streitschlichtung ist, dass die Beteiligten sich eher an Abmachungen halten, die sie selbst ausgearbeitet haben. Schüler, die einen Konflikt mit Hilfe der Streitschlichter untereinander gelöst haben, können sich wieder begegnen. Keiner hat verloren und niemand muss Gelegenheiten suchen, Rache zu nehmen. Kann keine friedliche Einigung erfolgen, werden Termine mit den Mediatoren, Streitschlichtern und Streitparteien vereinbart. Als Grundlage dafür nutzen wir die Vordrucke „schriftliche Vereinbarung“ und „Nachtreffen“. Wir sind stolz auf unsere Streitschlichter und bilden stets neue Schüler aus. Regelmäßig üben wir uns in Gesprächsführung, die wöchentlich, montags in der 7. Stunde stattfindet.Dies bedeutet jedoch nicht, dass Probleme schnell und dauerhaft verschwinden.Unser Ziel ist es, ein Schulklima zu schaffen, dass sich positiv auf die Lernatmosphäre und den Lebensraum Schule auswirkt. Dieser Erfolg stellt sich unserer Meinung nach ein, wenn auf breiter Basis grundsätzliche Fähigkeiten und Fertigkeiten geschult werden, die Kinder wie auch Erwachsene konfliktfähig machen. Die Streitschlichtung durch Schüler, wenn notwendig auch durch die Mediatoren, ist sicherlich ein Baustein, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Dafür benötigen wir viel Zeit und einen langen Atem.